Die Schule Der Robinsons by Verne Jules

Die Schule Der Robinsons by Verne Jules

Autor:Verne, Jules [Verne, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783842417564
Google: q41EoZ7u1jkC
Amazon: 384241756X
Herausgeber: tredition
veröffentlicht: 2011-08-09T22:00:00+00:00


Dreizehntes Capitel

Worin Godfrey an einem anderen Punkte der Insel wieder leichten Ranch aufsteigen sieht

Das war ein Gewitter, welches zur rechten Zeit losbrach.

Godfrey und Tartelett waren nicht wie Prometheus gezwungen gewesen, die Wohnung der Seligen zu erklimmen, um daselbst das himmlische Feuer zu stehlen. Nein, der Himmel hatte sich, wie Tartelett meinte, so zuvorkommend gezeigt, es ihnen auf elektrischem Wege zu senden. An ihnen war es jetzt, dasselbe dauernd zu unterhalten.

»Nein, nein, das lassen wir nicht wieder ausgehen, rief Godfrey.

– Um so mehr, als es nicht an Holz fehlen wird, es zu unterhalten, hatte Tartelett geantwortet, dessen Befriedigung sich in manchem Freudenschrei Luft machte.

– Ja, doch wer soll es in Brand halten?

– Ich! Ich werde, wenn’s nöthig wäre, Tag und Nacht wach bleiben,« versicherte Tartelett, einen lodernden Zweig schwingend.

Das geschah denn auch bis zum Aufgang der Sonne.

Dürres Holz gab es, wie gesagt, unter dem ungeheueren Dache der Sequoia im Ueberfluß, und so beschickten also Godfrey und Tartelett, nachdem sie am frühen Morgen einen tüchtigen Vorrath davon gesammelt, reichlich ihren durch den Blitz entzündeten Herd. Am Fuße eines anderen Baumes, an enger Stelle, zwischen zwei halb oberirdischen Wurzeln, flammte der Brand mit lustigem Knistern empor; Tartelett blies sich ordentlich auf und setzte allen Athem daran, noch unter das Feuer zu blasen, obgleich das völlig nutzlos war. Bei dieser Lage nahm er die merkwürdigsten Haltungen an, indem er dem hellgrauen Rauche nachstierte, dessen Wolken sich unter dem Blättermeer verloren.

Doch nur um es anzustaunen, hatten sie ja dieses unentbehrliche Feuer nicht herbeigesehnt, auch nicht etwa, um sich zu erwärmen; es war zu viel interessanterer Verwendung bestimmt. Endlich sollten sie ein Ende nehmen, diese mageren Mahlzeiten von rohen Muscheln und Yamphknollen, aus denen weder siedendes Wasser, noch eine Art Röstung unter heißer Asche bisher noch die eigentlichen nahrhaften Elemente entwickelt hatte. Dieser Aufgabe widmeten nun Godfrey und Tartelett einen Theil des Vormittags.

»Nun werden wir bald ein oder zwei Hühner schmausen! rief Tartelett, dessen Kinnladen sich schon bewegten, wir könnten dazu einen Agutischinken braten, eine Lämmerkeule, ein Ziegenviertel, etwas von Wild, wie es in Wald und Wiesen umherschweift, oder zwei oder drei Süßwasserfische nebst einigen Seefischen.

– Nicht so schnell, meinte Godfrey den die Aufzählung dieser nicht allzu bescheidenen Speisekarte in frohe Laune versetzt hatte. Man darf nicht riskiren, sich den Magen zu verderben, wenn man sich von einem Fasttage zu erholen gedenkt. Wir wollen unseren Vorrath sparen, Tartelett! Fangen Sie ein paar Hühner ein, je eines für den Mann, und wenn’s auch an Brot noch fehlt, so hoffe ich, daß ordentlich zubereitete Camawurzeln dasselbe hinreichend ersetzen werden.«

Das kostete zwei unschuldigen Stücken Federvieh den Hals, welche, vom Professor gerupft, geputzt und zugerichtet, dann über einen dünnen Stock geschoben, bald vor knisternder Flamme brieten.



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